Die universelle Sprache der Comics
Projekte der Goethe-Institute Moskau, Kairo, Jakarta
4. bis 29. Juni 2012
Öffnungszeiten: Mo–Fr 10–17 Uhr
Sonderöffnungszeiten 7. bis 10. Juni: Do 12–19, Fr/Sa 10–19, So 10–18 Uhr
Siemens AG – Basement des Hauptverwaltungsgebäudes

Comics und Graphic Novels spielen in der Arbeit der Goethe-Institute eine immer größere Rolle. Weltweit werden deutsche Comic-Zeichnerinnen und Zeichner eingeladen, um in Ausstellungen, Vorträgen und Workshops deutsche Kultur zu vermitteln, eine umfangreiche Ausstellung zur deutschen Comic-Szene wandert durch die Institute und eine eigene Website informiert über die aktuellen Comic-Trends im deutschsprachigen Raum. Längst haben die Goethe-Institute die Völker verbindenden, interkulturellen und Gesellschaftsschichten übergreifenden Potenziale der grafischen Literatur erkannt und machen sie sich in ungewöhnlichen Projekten zu Nutze. Drei herausragende Initiativen aus Moskau, Kairo und Jakarta stellt der 15. Internationale Comic-Salon Erlangen in diesem Jahr vor.
„Respekt: Internationale Comics“ ist der Titel eines durch die Europäische Union geförderten Projekts des Goethe-Instituts Moskau. Russische und deutsche Comic-Künstler sowie Zeichnerinnen und Zeichner aus anderen europäischen Ländern wurden zu Workshops nach Russland eingeladen, bei denen Geschichten über Respekt und Toleranz, Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit entwickelt wurden. Als kleinformatige Hefte wurden diese Comics in hoher Auflage an Schulen und Bildungseinrichtungen in ganz Russland verteilt. Neben der Dokumentation dieses Projekts gewährt die Ausstellung Einblicke in die aktuelle russische Comic-Szene und präsentiert andere originelle Arbeiten der russischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer Heehoos, Aleksey Iorsch, Konstantin Komardin, Vika Lomasko, Roman Sokolow und Alim Welitow – spannende Eindrücke von der gesellschaftlichen Gegenwart Russlands.
Mit Blick auf den Tahrir-Platz hat die deutsche Zeichnerin Barbara Yelin auf Einladung des Goethe-Instituts Kairo mit fünf ägyptischen Künstlerinnen und Künstlern die ägyptische Revolution erlebt und gezeichnet. Dieser denkwürdige Workshop war Ausgangspunkt für die diesjährige intensive Auseinandersetzung des 15. Internationalen Comic-Salons Erlangen mit der arabischen Welt, die Arbeiten sind Mittelpunkt der Schwerpunkt-Ausstellung im großen Saal des Kongresszentrums Heinrich-Lades-Halle. Barbara Yelin selbst hat ihre Eindrücke aus dem „Arabischen Frühling“ in Kairo in einem eigenen Online-Comic-Tagebuch festgehalten, das im Rahmen dieser Ausstellung zu sehen ist.
„Einheit in Vielfalt“ ist das Motto, das über dem Projekt „comiconnexions“ des indonesischen Goethe-Instituts aus Jakarta steht. Fünf Künstlerinnen und Künstler lassen sich von den Mythen und den klassischen Künsten Indonesiens inspirieren: Is Yuniarto und Galang Tirtakusuma interpretieren die Heldengeschichten in Comic- und Manga-Bildern. Veby zeichnet seine Alltagsgeschichten aus Jakarta in ornamentalen Formen, die den Reliefs alter Tempel ähneln. Azisa Noors Zeichnungen und Aquarelle wirken auf den ersten Blick wie moderne Illustrationen, aber sie haben eine mystische Dimension, die auch farblich an das Schattentheater erinnert. Ariela Kristantina dagegen experimentiert mit Techniken und Stilen, kombiniert Manga-Elemente mit klassischen Comic-Panels und fügt die Elemente zu großen visuellen Erzählungen.
Kuratoren und Künstler von „comiconnexions“ kommen nach Erlangen, um sich mit der deutschen und internationalen Comic-Szene auszutauschen und neue Projekte anzustoßen. Ein erster Workshop mit Sascha Hommer hat bereits im vergangenen November in Indonesien stattgefunden, weitere Aktivitäten sind geplant.

Eintritt frei!

Empfang in der Ausstellung: Freitag, 8. Juni, 14 Uhr
Eintritt frei!

Eine Ausstellung des Internationalen Comic-Salons und der Goethe-Institute Moskau, Kairo und Jakarta in Kooperation mit der Siemens AG.